Der grüne Balkan - Eine Region vor der Haustür.

Die EU hat eine Politik zur Unterstützung der schrittweisen Integration der Länder des westlichen Balkans in die EU entwickelt.

Am 1. Juli 2013 trat Kroatien als erstes der sieben Länder der Region bei. Albanien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien sind offizielle Bewerberländer. Mit Montenegro und Serbien laufen bereits Beitrittsverhandlungen und es wurden Verhandlungskapitel eröffnet. Im Juli 2022 wurden auch Verhandlungen mit Albanien und Nordmazedonien aufgenommen, und im Dezember 2022 reichte das Kosovo seinen Antrag auf Beitritt zur EU ein. 1

 
Für die Annäherung des Balkans an die EU und den damit verbundenen Neu- und Umstrukturierungen wurde ein Finanzpaket mit 1,1 Mrd.  

Euro an EU-Zuschüssen (gesamt 3,2Mrd. Euro) aus dem Instrument für Heranführungshilfe 2021-2027 (IPA III) beschlossen.²


Eines der wesentlichen Förderungsziele ist die Umstellung auf saubere Energie (Auszug Pressetext Europäische Kommission 25. Feb. 2022):

„Die Entwicklung erneuerbarer Energiequellen durch den Bau von Solarkraftwerken und des transbalkanischen Stromübertragungskorridors, die für eine erfolgreiche Umstellung auf saubere Energie in der Region von entscheidender Bedeutung sind und zum schrittweisen Ausstieg aus der Kohlenutzung beitragen werden.“

Parallel entbrannte während der Coronakrise eine Diskussion um Nearshoring, also eine Verkürzung von Lieferketten, sowie um die grundsätzliche Neugestaltung von Lieferketten. In dieser Diskussion rücken auch die sechs Länder des westlichen Balkans in den Fokus. Die Region ist innerhalb von 24 Stunden erreichbar und liegt für die deutsche und europäische Wirtschaft quasi vor der Haustür.³


Weiters liegt der CO2-Ausstoß in Relation zum BIP im Schnitt zehnmal höher als jener in den EU-27. Das hat vor allem mit der Ineffizienz des Stromverbrauchs, aber auch mit den hohen CO2-Emissionen in der Stromerzeugung zu tun. In den lokalen Bezirksheizsystemen auf dem Balkan dominiert zu 70 Prozent Gas, auch Kohle spielt mit etwa 20 Prozent eine riesige Rolle.

Neben den schon genannten Aufgaben und Zielen kommt der grüne Wasserstoff als einer der zentralen Energieziele der EU hinzu. Mit einem geschätzten Budget von 40 Milliarden Euro aus dem EU-Emissionshandelssystem zwischen 2020 und 2030 ist der Innovationsfonds das größte Finanzierungsprogramm der EU für die Einführung innovativer Netto-Null-Technologien. Die Europäische Wasserstoffbank wurde dazu gegründet, um die heimische Wasserstoffproduktion in der EU und die Einfuhr von erneuerbarem Wasserstoff von internationalen Partnern zu unterstützen. Sie soll private Investitionen in der EU und in Drittländern freisetzen, indem sie sich mit den anfänglichen Investitionsherausforderungen und -erfordernissen befasst, die Investitionslücke schließt und die künftige Versorgung mit erneuerbarem Wasserstoff an die Verbraucher anbindet.4